Ausbildung nach deutschem Modell auch in China erfolgreich

Gut ausgebildete Facharbeiter sind das Rückgrat von Industrie und Handwerk. Wie aber erfolgt die Ausbildung in anderen Ländern?

Gesamtausbildungsleiter von KERN-LIEBERS Andreas Bitzer mit den Auszubildenden und Schülern der Beruflichen Schulen Schramberg, Marcel Kramer (links) und Felix Rebstock (rechts), sowie zwei chinesische Auszubildende. Foto: BS Schramberg

Dieser Frage ging eine Gruppe von Auszubildenden und Ausbildern von
KERN-LIEBERS sowie Michael Heinzmann, Fachlehrer der Beruflichen Schule in Schramberg, nach.

Auf Einladung von KERN-LIEBERS China besuchte die Gruppe die Niederlassung in Taicang im Großraum Shanghai. Dort ist das deutsche Ausbildungszentrum für Werkzeugmechaniker (DAWT) ansässig, welches von KERN-LIEBERS mitgegründet wurde. Gemeinsam mit den chinesischen Auszubildenden wurden Werkstücke und Baugruppen angefertigt sowie den Facharbeitern im Werkzeugbau und Instandhaltung über die Schultern geschaut.

Auch andere Ausbildungszentren und Unternehmen sowie Schulen wurden in Taicang besucht, um Synergieeffekte zu schaffen. Während der zweiwöchigen Geschäftsreise konnten in Gesprächen mit chinesischen Ausbildern, Schülern und Lehrern sowie deutschen Führungskräften, die in China tätig sind, viele Eindrücke und Erfahrungen gewonnen werden.

Dabei wurde deutlich, dass die duale Ausbildung, die Verzahnung von Berufsschule und Betrieb, in China wenig bekannt ist. Doch auch die in China ansässigen Unternehmen brauchen gut ausgebildete Fachkräfte. Dies wird umso wichtiger, da China, ebenso wie Deutschland, einen demokratischen Wandel bewältigen muss. Zur Ausbildung zukünftiger Fachkräfte setzt die chinesische Wirtschaft jedoch überwiegend auf eine vollschulische Ausbildung, die alleine vom Staat getragen wird. Hervorragend ausgestattete schulische Werkstätten sollen dabei den Betrieb ersetzen. Das deutsche Ausbildungszentrum für Werkzeugmechaniker (DAWT), welches gemeinsam von dem Unternehmen KERN-LIEBERS, der Wirtschaftsorganisation TEDA, der Firma Mubea und der Berufsschule Jiangsu Taicang Secondary Vocational School betrieben wird, ist ein Pionier in der Ausbildung nach deutschem Vorbild.

Bereits seit 2001 werden dort Werkzeugmechaniker dual ausgebildet. Ziel ist es jedoch, zukünftig auch Industriemechaniker sowie Maschinen- und Anlagenführer auszubilden.

„Für unsere Auszubildenden war die interessante und lehrreiche Reise eine wichtige Erfahrung“, resümierte Gesamtausbildungsleiter Andreas Bitzer. Neue An- und Einsichten bereiten die Auszubildende auf eine globalisierte Arbeitswelt vor. Davon profitiert neben jedem Einzelnen auch das Unternehmen.