Schreinerlehrlinge haben viel Spaß an der Projektarbeit

Lernortkooperation ist wichtiger Bestandteil der Ausbildung

Die Präsentation von Kleinmöbeln der Schreinerlehrlinge zeigt in beeindruckender Weise die Fertigkeiten und die Kreativität der Schreinerausbildung und den Spaß, den die Auszubildenden dabei hatten. Werner Kaupp (links), Fachbereichsleiter der Schreinerabteilung der Beruflichen Schulen Schramberg und die Schreinerklasse im zweiten Ausbildungsjahr mit ihren Fachlehrern Uschi Ott und Klaus Wickersheimer (rechts).

„Ein Kleinmöbel, das aus maximal zwei Korpussen mit einer Gesamtfläche von höchstens 0,8 m2 bestehen darf, entwerfen und herstellen“, so lautete der Auftrag, den die Lehrlinge der Schreinerabteilung der Beruflichen Schulen Schramberg in Zusammenarbeit mit ihren Ausbildungsbetrieben auszuführen hatten. Was herauskam war in seiner Vielfalt einzigartig und wurde von  den Auszubildenden in der Mensa der Beruflichen Schulen auf dem Sulgen im Rahmen einer Ausstellung großartig präsentiert. Ein Schreibtisch mit vielen Rundungen, ein Vintage Sideboard, ein DJ-Pult und ein Gewürz- und Getränkeschrank für das Wohnmobil sind nur einige der vielen Kreationen, die entstanden sind.

Zu Beginn des Projekts stand die Beschreibung eines Möbels, der zeitliche Rahmen und die organisatorische Verteilung der Arbeit auf die Schule und die Ausbildungsbetriebe. Danach durften die Schüler ihrer Kreativität freien Raum lassen und konnten eigene Ideen entwickeln, die in Rücksprache mit den Ausbildern und Fachlehrern zu konkreten Modellen entwickelt wurden. Innenarchitekt Arkas Förstner aus Schramberg stand bei der Farb- und Formgestaltung beratend zur Seite und unterstützte die Schreinerlehrlingen mit Regeln und Ideen bei der Gestaltung ihres „kleinen Gesellenstücks“. Welche Holzart? Welches Furnier? Welche Beschläge? Wie die Beleuchtung gestalten? Diesen und vielen weiteren Fragen hatten sich die jungen Lehrlinge zu stellen. Hierbei wurde klar, dass Kreativität nur möglich ist, wenn auch viel Wissen um Materialien, deren Funktion und verschiedener Fertigungsverfahren vorhanden ist. Die berufliche Kompetenz wurde dabei in im Projekt in enger Kooperation von Schule und Betrieb entwickelt. Gerade diese Lernortkooperation sei ein tragendes Element für eine erfolgreiche Ausbildung und stütze sich auf das außerordentlich große Engagement der Betriebe, betonte Werner Kaupp, Fachbereichsleiter der Schreinerausbildung an den Beruflichen Schulen. Ehrgeiz, Verantwortung, Eigenständigkeit, Zielorientierung und Teamfähigkeit waren weitere Bildungsziele des Projektes. Nach der Vorstellung durch den Fachbereichsleiter durften die Schüler einzelne Elemente des Projektauftrags und die Umsetzung den fachkundigen Zuhörern vorstellen. Insbesondere die Gruppe, welche den Zusatzunterricht in Kundenservice und Beratung belegte hatte, zeigte sehr anschaulich, welche Vielfalt an Aufgaben zum Schreinerhandwerk gehört. Es zeigte sich, dass den Schülern diese Art des Lernens viel Spaß bereitet hat und große Freude und Zufriedenheit über das eigenständig geschaffene Werk war ihnen anzusehen. „Ich bin stolz und beeindruckt von der Vielfalt und Kreativität, die ihr uns heute gezeigt habt“ sagte Schulleiter Axel Rombach zu Begrüßung der Gäste. Beim anschließenden Rundgang begutachteten die Ausbilder und Lehrer die Ergebnisse und lobten vor allem die gute Zusammenarbeit mit der Schule und die handlungsorientierte und damit praxisnahe Arbeitsweise der Schreinerabteilung der Schule.         

Information: Es gibt in der einjährigen Berufsfachschule Holz, die das erste Ausbildungsjahr im Schreinerhandwerk ersetzen kann, noch freie Plätze. Die Anmeldung erfolgt direkt an den Beruflichen Schulen Schramberg.