Umwelttechnik ist Klimaschutz

Aufgaben beim Abitur des Umwelttechnischen Gymnasiums

Drei Abiturienten vom Umwelttechnischen Gymnasium der Beruflichen Schulen Schramberg. Moritz Günter, Marius Hilser, Mahtala Parhizkary. Foto: Schule

„Ist ein mit Wasserstoff betriebener Personenzug im Vergleich zu einer Diesellok besser für die Umwelt?“, so lautete eine der Aufgaben beim Abitur des Umwelttechnischen Gymnasiums der Beruflichen Schulen in Schramberg. Die diesjährigen Abiturienten mussten dazu eine CO2-Bilanz der beiden Verkehrsmittel erstellen und miteinander vergleichen. Marius Hilser hatte diese Aufgabe bearbeitet und meinte, dass es insbesondere auf den Strommix ankomme, mit dem der Wasserstoff hergestellt würde. In Deutschland enthielt der Strommix Anteile aus Kohlekraftwerken, was die Bilanz der mit Wasserstoff betriebenen Lok deutlich verschlechtere. Sein Fachlehrer und Abteilungsleiter vom Beruflichen Gymnasium, Bernhard Broghammer, bestätigte diese Aussage und fügte hinzu, dass die gesetzten Systemgrenzen bei der Beurteilung entscheidend seien. Es komme darauf an, was man bei der Berechnung jeweils einbeziehe. Betrachte man die gesamte Kette von der Energieerzeugung bis zum Verbrauch oder nur das letzte Stück „Tank-to-Wheel“. Moritz Günter, der ebenfalls seine Prüfung im Fach Umwelttechnik geschrieben hat, erklärte, wie er die Aufgabe mit der Photovoltaikanlage gelöst hat. Die Schüler sollten dabei den Energieverbrauch in einem Mehrfamilienhaus bestimmen und erläutern, inwieweit die Photovoltaik- und eine Solarthermieanlage diesen Bedarf decken können. Auch Mahtala Parhizkary war zufrieden mit den Aufgaben „anspruchsvoll, aber ich war gut vorbereitet“. Die Vorbereitung erfolgte in diesem Jahr eigenständig zuhause. Alle Prüflinge bestätigten, dass sie bereits vor der Schulschließung alle Inhalte im Unterricht behandelt hatten und mit der Schulschließung am 16. März Prüfungsaufgaben geübt und den Stoff wiederholt hätten. Anfangs seien sie motiviert an die Arbeit gegangen, aber zunehmend sei es schwieriger geworden. „Die ganze Zeit alleine am Schreibtisch sitzen ist doch sehr ermüdend“ meinten die drei Abiturienten. Gut versorgt mit Aufgaben durch die Lehrkräfte haben sie angefangen, sich über Skype und andere digitale Medien in kleinen Gruppen auszutauschen und Aufgaben und Lösungen abzusprechen, was die Motivation wieder steigerte. Nach der Profilfachprüfung ist vor der nächsten Prüfung, alle haben noch zwei bzw. drei weitere schriftliche Fächer zu absolvieren, auf die sie sich nun vorbereiten wollen. Wichtig war ihnen auch, dass die Zeugnisübergabe in einem festlichen Rahmen stattfindet. Der Abiball wurde zwar coronabedingt abgesagt, aber ohne feierliche Zeugnisübergabe werden auch in diesem Schuljahr die Schüler nicht entlassen, versprach der Schulleiter. Bleibt zu hoffen, dass die in den letzten drei Jahren erlernten wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Umwelt-, Klima- und Naturschutz auch zukünftig Früchte tragen und im Studium und Beruf zum Klimaschutz eingesetzt werden können. Die erste mit Wasserstoff betriebene Lok ist bereits testweise von Offenburg nach Freudenstadt gefahren und bestätigt damit, welche Bedeutung umwelttechnisches Wissen zukünftig haben wird.